Kommentar zu Matthäus 16,4 Kann ich Gott um ein Zeichen bitten?
Diese böse und ehebrecherische Geschlecht sucht ein Zeichen (Matthäus 16,4)
Einer der größten Fehler, den viele Menschen beim Lesen der Bibel machen, besteht darin, den Kontext nicht zu verstehen. In diesem speziellen Fall können wir den Kontext verstehen, wenn wir die Verse unmittelbar von Matthäus 16,4 lesen, insbesondere den ersten Vers des Kapitels, in dem es heißt: ,,Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm; die versuchten ihn und forderten, da er sie ein Zeichen vom Himmel sehen ließe" (Matthäus 16:1, Luther Bibel 1912).
Als Jesus sagte: ,,Dieses böse und ehebrescherische Geschlecht sucht ein Zeichen" auf wen bezog er sich da? Menschen wie die Pharisäer und Sadduzäer, die ihn in Versuchung führen wollten...und alle anderen, die die gleiche Einstellung haben. Wenn Sie nicht zu ihnen gehören, sollten Sie sich nicht automatisch als Teil eines bösen und ehebrescherischen Geschlechts betrachten.
Gideons Vlies und andere von Gott erbetene Zeichen
Das beste Argument dafür, Gott um ein Zeichen zu bitten, ist gewöhnlich die Geschischte von Gideons Vlies.
,,Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand erlösen, wie du geredet hast, so will ich ein Fell mit der Wolle auf die Tenne legen. Wird der Tau auf dem Fell allein sein und die ganze Erde umher trocken, so will ich merken, daß du Israel erlösen wirst durch meine Hand, wie du geredet hast. Und es geschah also. Und da er des andern Morgens früh aufstand, drückte er den Tau aus vom Fell und füllte eine Schale voll des Wassers. Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn ergrimme nicht wider mich, daß ich noch einmal rede. Ich will's nur noch einmal versuchen mit dem Fell. Es sei allein auf dem Fell trocken und der Tau auf der ganzen Erde. Und Gott tat also dieselbe Nacht, daß es trocken war allein auf dem Fell und Tau auf der ganzen Erde." (Richter 6,36-40).
Wir sehen hier, dass Gideon Gott tatsächlich um ein Zeichen bat, und zwar nicht nur einmal, sondern zweimal. Und Gott gewährte ihm beide Male, worum er bat. Wenn Gideon böse und ehebrescherisch gewesen wäre, glauben wir dann wirklish, dass Gott ihm das Zeichen, um das er bat, gewährte hätte? Geschweige denn, dass er es benutz hätte, um Israel zu retten!
Außerdem gab es eine Zeit, bei der Abrahams Knecht Gott um ein Zeichen bat, als er auf der Suche nach einer Frau für Isaak war. In Genesis, Kapitel 24, lesen wir von dem Zeichen, das Gott ihm gab.
Ja, aber Gideon und Abrahams Knecht lebten in der Zeit des Alten Testaments
Wenn wir diejenigen, die andere davon abhalten wollen, Gott um ein Zeichen zu bitten, daran erinnern, dass es Zeichen mit dem Vlies von Gideon und dem Knecht Abrahams gab, antworten sie sofort, dass sowohl Gideon als auch der Knecht Abrahams in alttestamentlichen Zeiten lebten. Sie erinnern uns wiederum daran, dass der Heilige Geist kam, um in den Dienern Gottes aus der Zeit des Neuen Testaments zu wohnen und bei ihnen zu sein. Und deshalb, so sagen sie, gelten diese alttestamentlichen Geschichten, in denen wir Gott um ein Zeichen bitten, nicht mehr unser Leben.
Bitte beachten Sie, dass es eine ernste Angelegenheit ist, Gott um ein Zeichen zu bitten, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Gideon war dazu berufen, Israel zu retten. Er wusste, dass der Versuch, dies ohne Gott zu tun, für ihn den Tod bedeuten würde. Abrahams Knecht stand vor einer Entscheidung von größter Wichtigkeit: Er musste die Frau finden, die Gott für Isaak ausgesucht hatte. In beiden Situationen gab es keinen Raum für Zweideutigkeiten. Auch heute stehen manche Menschen vor Situationen, in denen sie Gottes Führung brauchen, um eine Tragödie oder gar den Tod zu vermeiden. Wir glauben, dass der Herr uns nur bei extrem wichtigen oder lebensbedrohlichen Entscheidungen erlaubt, ihn um ein Zeichen zu bitten.
Aber ist es das, was die Bibel offenbart? Denn wenn es um geistliche Frage geht, sind persönliche Meinungen und individuelle Auslegungen des Heiligen Schrift nicht gültig. Wir müssen uns sicher sein, dass das, was wir lehren, absolut dem entspricht, was die Bibel offenbart. Deshalb müssen wir uns fragen: Welchen Beweis haben wir im Neuen Testament dafür, dass wir Gott um ein Zeichen bitten dürfen?
Der Beweis ist folgender: Lesen wir die Stelle in Matthäus 14, 24-29, wo es heißt: ,,Und das Schiff war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen zuwider. Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem Meer. Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer gehen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst! und schrieen vor Furcht. Aber alsbald redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, Ich bin's; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: HERR, bist du es, so heiß mich zu dir kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus trat aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, daß er zu Jesu käme." (Matthäus 14,24-29).
Wir haben gerade gelesen, dass Petrus im Neuen Testament Gott (Jesus ist Gott) um ein Zeichen bittet, das bestätigt, was er denkt. Es bestand Gefahr. Es gibt nicht nur einen Sturm auf dem Meer, sondern eine Gestalt erscheint. Und diese Gestalt kommt auf sie zu. Sie gibt sich als Jesus zu erkennen, aber ist er wirklich ihr Herr? Wenn Jesus sprach, dann war das gleichbedeutend mit Gott, der zu ihnen sprach. Aber Petrus will in dieser prekären, gefährlichen Situation absolut sicher sein. Die Bitte an ihn, auf dem Wasser zu gehen, war also eine Bitte um etwas Übernatürliches, genau wie das Vlies Gideons.
Manche würden argumentieren, dass dieses Zeichen vor Pfingsten gegeben wurde, bevor der Heilige Geist gesandt wurde, um in denen zu wohnen, die Gott dienen. Aber das ist kein stichhaltiges Argument, denn es wird uns gesagt, warum der Geist gesandt wurde. Er wurde gesandt, um uns zu bevollmcähtigen (Apostelgeschichte 1,8), nicht um all unsere Zweifel oder Ratlosigkeit zu beseitigen. Vergessen wir, dass der Heilige Geist auch dem Apostel Paulus innewohnte, der sagte: "Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort..." (1 Korinther 13,12)? ,,Dunkel" bedeutet verwirrt.
Für Petrus war es nicht weniger, in der Gegenwart von Jesus selbst (Gott dem Sohn) zu sein, als es für uns ist, durch den Heiligen Geist in der Gegenwart Gottes zu sein. In beiden Fallen ist Gott gegenwärtig. So wie Petrus Gott um ein Zeichen bat, wird es Zeiten geben, in denen die Heiligen des Neuen Testaments Gott um ein Zeichen bitten und dies auch weiterhin tun werden. Wir persönlich kennen das wahre Zeugnis eines jungen Mannes, der sicher sein wollte, dass er Gottes Ruf gehört hatte, auf das Missionsfeld in Eritrea, Afrika, zu gehen, einem nicht sehr sicheren Ort für Christen. Und Gott gab ihm genau das Zeichen, um das er gebeten hatte.
Wenn Sie in einer lebensbedrohlichen Situation zweifeln oder eine Entscheidung treffen müssen, die große Auswirkungen auf den Rest Ihres Lebens könne, sollten Sie in Erwägung ziehen, Gott um ein Zeichen zu bitten. Gott versteht unsere Zweifel, unsere Ängste, und unsere Bereitschaft, seinen Willen zu tun, wenn wir ohne Zweifel wissen, was er will, dass wir tun...oder nicht tun.
Based on true events, The Third Man by Angela Sheffield, brings the Bible up close and personal as the characters face real issues of life: Betrayal, deceit, romance, bitterness, anger against God, hopelessness, will power, perplexity, triumph, unforgiveness, mental illness, and the "Alcohol made me do it" excuse. Read chapter one FREE now.
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